Hochsensibilität privat und im Beruf – mit Testfragen

von | Persönliche Entwicklung | 26 Kommentare

In unserer ersten Sitzung erzählte mir Selina, dass sie als Osteopathin tätig ist. Während ihrer Arbeit hört sie oft die Lebensgeschichten ihrer Patienten, die in der Regel von negativen Erfahrungen geprägt sind und wenig Hoffnung bieten. Nach solchen Sitzungen fühlt sie sich oft erschöpft. Zu diesem Zeitpunkt war ihr der Begriff „Hochsensibilität“ noch unbekannt.

Selina kommt mit zwei Anliegen zum Life Coaching:

Erstens möchte sie herausfinden, weshalb sie so erschöpft ist, oder ob sie sogar in einen Burn Out hineinsteuert. Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, fühlt sie sich seelisch ausgelaugt. Kann es sein, dass die Geschichten der Leute so belastend für sie sind? Oder liegt es daran, dass der Small Talk mit ihren Kollegen sie stresst. Sie kann den ganzen Trubel nicht mehr meistern, fühlt sich völlig überfordert.

Zweitens möchte sie verstehen, warum sie in ihren Beziehungen immer Probleme hat. Wenn sie mit ihrem Freund streitet, achtet sie auf jedes Wort, jeden Gesichtsausdruck, jede kleine Geste. Sie fühlt sich jedes Mal schuldig, so als ob sie diese Konflikte allein herbeiführt. Verhält sie sich seltsam, anders als andere? Sie fühlt sich an ihre Grundschulzeit erinnert, als ihre Lehrerin in ihr Zeugnis schrieb: „ Selina ist sehr schüchtern. Es ist schwer herauszufinden, wer Selina genau ist. Man findet nur schwer Zugang zu ihr.“

 

Übersicht Blog Sensibilität

Blog Geschichte

  1. Hochsensibilität: Analyse Life Coaching
  2. Hochsensibilität: Ziele und praktische Tools
  3. Was ist Hochsensibilität?
  4. Hochsensibilität: Keine Störung, sondern Gabe
  5. hochsensible Personentypen
  6. Testfragen zu Hochsensibilität (mit Auswertung)
  7. Vorteile von Hochsensibilität
  8. Nachteile von Hochsensibilität
  9. Das philosophische und gesellschaftliche Dilemma mit der Hochsensibilität

 

1. Hochsensibilität: Analyse Life Coaching

 

Reizüberflutung an der Arbeit  

An der Arbeit wird Selina von den vielen Eindrücken überwältigt, sie kann schwer mit negativem Feedback umgehen, fühlt sich dadurch kritisiert. Nachdem wir über das Thema Hochsensibilität gesprochen haben, wird ihr einiges klar. Sie erkennt sich in fast allen Punkten wieder.

 

Gelassenheit und Freude

Selina nimmt sich vor, mehr Ruhe und Gelassenheit in ihr Leben bringen. Sie setzt sich das Ziel, wieder mit Freude und motivierter zu arbeiten, ihren Selbstwert zu steigern. Zu ihrem Freund möchte sie wieder eine harmonische Beziehung aufbauen.

 

2. Hochsensibilität: Ziele und praktische Tools

 

Selina sucht im Life Coaching Unterstützung für zwei wesentliche Anliegen: Erstens, warum sie nach der Arbeit so erschöpft ist, und zweitens, warum Beziehungen oft problematisch für sie sind. Gemeinsam entwickeln wir vier praktische Tools:

 

Gespräche steuern

Zusammen erarbeiten wir folgende Lösungswege Damit Selina an der Arbeit mit den Erzählungen und Problemen der Patienten besser umgehen kann, dabei aber souverän und empathisch bleibt, erarbeiten wir einige Methoden aus dem Bereich Small Talk. In Rollenspielen feilt sie zusätzlich an ihrer Rhetorik.  Schon nach zwei Wochen treten erste Erfolge ein. Die Patienten erzählen ihr nach wie vor von ihren Problemen. Selina aber meistert das Gespräch in ihrem Sinne, indem sie jetzt Grenzen setzt, wenn es ihr zu viel wird. Mittlerweile entdeckt sie sogar Stärken im Führen von Gesprächen, es macht ihr mittlerweile Spaß und sie kann dabei emphatisch bleiben.

 

Rückzugsorte suchen  

Wichtig für Selina sind Rückzugsorte, wo sie kurz entspannen und auftanken kann. Deshalb geht sie ab und zu alleine zum Mittagessen, auch wenn einige Kollegen das anfangs etwas missverstanden und etwas abweisend reagiert haben. Das stört sie nicht mehr. Damit sie noch mehr Zeit für sich hat, beschließt sie, einen Tag pro Woche weniger zu arbeiten. Ein Berufswechsel kommt für sie nicht in Frage. Ihr Beruf macht sie glücklich, ist gleichzeitig auch ihre Berufung.

 

Mehr Ruhe in die Beziehung bringen  

 

Selina hat Probleme, mit Konflikten richtig umzugehen. Sie nimmt die Gefühle anderer sehr intensiv wahr, vor allem bei ihrem Freund fühlt sie sich dann schnell überwältigt. In letzter Zeit kreisten die Konflikte mit ihm meist um Familienbesuche und Treffen mit Freunden. Seit Selina die Kommunikation mit ihrem Freund sucht und ihm erklärt, wie sie sich fühlt und warum sie empfindlicher reagiert als andere, läuft es besser. Sie kommuniziert zum ersten Mal deutlich ihre Bedürfnisse und wirkt dadurch entspannter und authentischer. Ihr Freund hat jetzt verstanden, was Hochsensibilität ist und ist erleichtert, dass beide an der Beziehung arbeiten können.

 

Hochsensibilität annehmen  

Selina unternimmt jetzt weniger, sagt auch mal einer Freundin ab. Mit ihren Freund unternimmt sie auch mal gar nichts, außer entspannen, zusammen kochen, einen Film schauen, spazieren gehen. Zu seiner Familie geht Selina nicht mehr zwangsläufig mit, außer sie hat das Bedürfnis danach. Sie ist sehr froh und glücklich, dass es mit ihrem Freund gut klappt, und freut sich über die Anerkennung, die sie jetzt von ihm erfährt. Sie fühlt sich selbstbestimmter.

 

3. Was ist Hochsensibilität?  

 

Hochsensibel: Ohne Filter

Eine sogenannte HSP (Highly Sensitive Person) ist jemand, der überdurchschnittlich sensibel auf Eindrücke und Reize reagiert. Eine hochsensible Person nimmt feinere Nuancen in der Körpersprache und den Stimmungen anderer wahr. Hochsensible sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen ohne Filter.

 

Reizüberflutung

Dadurch geraten hochsensible Menschen schneller in eine Reizüberflutung und verspüren schneller das Bedürfnis, sich zurückzuziehen. Es ist wichtig, dass hochsensible Menschen ihre Bedürfnisse erkennen und achten und lernen, sich in einer überreizenden Umwelt zu schützen. Die Psychologin Elaine Aron ist Schöpferin des Begriffes ‚Hochsensibilität‘.

 

 

4. Hochsensibilität: Keine Störung, sondern Gabe

 

15-20 Prozent: Die Hochsensiblen

Hochsensibilität betrifft etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung. In der Psychologie wird es nicht als Störung oder Krankheit angesehen, sondern als eine angeborene Eigenschaft, die in verschiedenen Ausprägungen vorkommen kann. Es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Hochsensibilität. Das kann zur Verwirrung darüber führen, wer als hochsensibel gilt.

 

Hochsensibilität und Selbsterkenntnis

Wichtiger ist, dass der Begriff Hochsensibilität vielen Menschen Halt bietet. Er hilft ihnen, sich selbst besser zu verstehen, zu mehr Selbsterkenntnis zu gelangen und ihre Bedürfnisse zu verdeutlichen. Auch machen es die Erkenntnisse aus der Forschung von Elaine Aron leichter, mit anderen, nicht hochsensiblen Menschen, zusammen zu leben und zu arbeiten. Es ist noch unklar, wie die Gesellschaft auf Hochsensible Menschen reagiert.

 

5. hochsensible Personentypen  

Die fünf Arten hochsensibler Personen können wie folgt beschrieben werden:

 

1. Empathen

Sie haben die Fähigkeit, sich stark in die Emotionen anderer Menschen hineinzuversetzen. Sie nehmen die Emotionen anderer intensiver wahr und können sich schnell von ihnen überwältigt fühlen.

 

2. Sensorisch Hochsensible

Sie reagieren auf Umweltreize wie Geräusche, Gerüche oder Licht sehr empfindlich. Sie können schnell überwältigt sein, wenn es zu viele Reize auf einmal gibt.

 

3. Emotional Hochsensible

Sie reagieren stark auf ihre eigenen Emotionen. Sie können schnell von ihren eigenen Gefühlen überwältigt werden, auch wenn diese als angenehm empfunden werden.

 

4. Kreative Hochsensible

Sie sind oft sehr künstlerisch und einfallsreich. Sie haben eine starke Vorstellungskraft und die Fähigkeit, Schönheit in der Welt zu sehen, die andere möglicherweise nicht wahrnehmen.

 

5. Intellektuelle Hochsensible

Sie denken oft sehr tief über komplexe Themen nach. Sie haben eine starke Fähigkeit zur Reflexion und zur Verarbeitung von Informationen. Sie können jedoch auch schnell überwältigt werden, wenn sie zu viele Informationen auf einmal verarbeiten müssen.

Meistens treten Mischformen dieser Personentypen auf.

 

6. Testfragen zu Hochsensibilität  

Notieren dir, wie viele Testfragen du mit Ja beantwortest.

  1.  Ich bin leicht von starken Sinneseindrücken überwältigt.
  2. Ich nehme in meiner Umgebung viele Schwingungen wahr.
  3. Die Stimmungen anderer Menschen beeinflussen mich.
  4. Ich reagiere eher empfindlich auf körperlichen Schmerz.
  5. Nach Anstrengung ziehe ich mich zurück, um mich zu erholen.
  6. Auf helles Licht, Gerüche, grobe Stoffe oder Lärm reagiere ich sehr empfindlich.
  7. Ich besitze ein reiches, komplexes Innenleben.
  8. Bei lauten Geräuschen fühle ich mich unwohl.
  9. Kunst oder Musik bewegen mich tief.
  10. Es kommt vor, dass meine Nerven so gereizt sind, dass ich nur noch alleine sein möchte.
  11. Ich bezeichne mich als sehr gewissenhaft.
  12. Es kommt häufig vor, dass ich mich erschrecke.
  13. Wenn ich viel zu tun habe und wenig Zeit dafür habe, bringt mich das aus der Fassung.
  14. Ich erkenne besser, was Wohlbefinden an einem Ort fördert.
  15. Wenn man versucht, mir zu viele Dinge auf einmal zuzumuten, bin ich genervt.
  16. Ich versuche zwanghaft, Fehler zu vermeiden.
  17. Gewalttätige Filme und Fernsehsendungen meide ich.
  18. Wenn um mich herum viel los ist, bin ich leicht gestresst.
  19. Hungergefühle lösen bei mir eine starke Reaktion aus, die meine Konzentration, Stimmung stört.
  20. Veränderungen in meinem Leben wühlen mich auf.
  21. Feine Düfte, Geschmäcker, Klänge, Kunstwerke nehme ich intensiv wahr und genieße sie.
  22. Wenn viel auf einmal los ist, empfinde ich es als unangenehm.
  23. Aufregende oder überwältigende Situationen versuche ich zu meiden.
  24. Ich schneide schlechter ab, wenn ich beobachtet oder in Konkurrenzsituationen bin.
  25. Als ich ein Kind war, haben mich meine Eltern oder Lehrer als sensibel wahrgenommen.

 

Auswertung des Testes
Hast du mehr als 14 Aussagen mit Ja beantwortet, bist du wahrscheinlich hochsensibel. Der Test dient lediglich als Orientierung.

 

7.  Vorteile von Hochsensibilität  

  1. Empathie: Hochsensibilität fördert Einfühlungsvermögen.
  2. Kreativität: Lebhafte Vorstellungskraft bei Hochsensiblen.
  3. Intuition: Ausgeprägte Intuition dank feiner Wahrnehmung.
  4. Achtsamkeit: Hochsensible bemerken subtile Veränderungen.
  5. Körperliche Wahrnehmung: Feine körperliche Sensibilität.

 

8.  Nachteile von Hochsensibilität:  

  1. Überstimulierung: Schnelle Erschöpfung durch Reizüberflutung.
  2. Lärmempfindlichkeit: Schwierigkeiten in lauten Umgebungen.
  3. Sensibilität gegenüber Medien: Empfindlichkeit gegenüber Medieninhalten.
  4. Verletzlichkeit: Schnelles Verletzungsgefühl bei Kritik.
  5. Schmerzempfindlichkeit: Intensivere Wahrnehmung von Schmerz.

 

9.  Das philosophische Dilemma mit der Hochsensibilität

 

Anders sein in der Hochsensiblen Sphäre

In seinem Essay „Wie es ist, eine Fledermaus zu sein“ argumentiert der Philosoph Thomas Nagel, dass es unmöglich ist, das Bewusstsein oder die Erfahrung einer anderen Art zu verstehen, da wir uns nicht in ihre Lage versetzen können. Dies gilt auch für die etwa 20 Prozent der Hochsensiblen, da ihre Erfahrungen und Empfindungen anders sind als die der Mehrheit. Wir können versuchen, uns in ihre Lage zu versetzen, aber wir können nie vollständig verstehen, wie es ist, in ihrer Haut zu stecken.

 

Hochsensibilität: Zwischen Vorurteilen und Verständnis

Eine weitere Problematik betrifft die Frage, ob die Gesellschaft die Bedeutung und die positiven Aspekte der Hochsensibilität anerkennt oder nicht. Einige argumentieren, dass die Gesellschaft Hochsensible oft als schwach und zu emotional ansieht (Generation „snowflake“) oder sogar als depressiv. Andere glauben, dass die Gesellschaft beginnt, Hochsensibilität als eine wichtige Eigenschaft anzuerkennen. Es ist wünschenswert, dass die Gesellschaft die Einzigartigkeit von Hochsensiblen anerkennt und ihre Empfindlichkeit nicht als Schwäche oder Abnormität betrachtet.

 

© Timo ten Barge 13.04.23

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26 Kommentare

  1. Klaudia

    Hallo Timo
    Vielen Dank für den schönen und ausführlichen Blog. Ich habe mich in Selina wiedererkannt und habe außerdem festgestellt, dass ich fast alle Testfragen mit ‚ja‘ beantwortet habe:-)

    Ich hätte noch eine Frage.
    Eine gute Freundin von mir würde ich als sogenannte, intellektuelle Hochsensibele beschreiben. Was mich manchmal bei ihr stört ist, dass sie schnell eingeschnapt ist, zum Beipiel wenn wir sie ‚kleine Philosophin‘ nennen. Wir meinen es aber positiv.
    Letztens hat sie mir gesagt, dass sie Smalltalk nicht mag und auch nicht über andere zu reden. Das sehe ich aber ganz anders. Was würdest du da empfehlen?
    Herzliche Grüße, Klaudia

    Antworten
    • Timo

      Hallo Klaudia, Danke dir, es freut mich, dass der Blog dir gefallen hat. Das was du beschreibst, kann viele Gründe haben. Was aber vorkommt bei intellektuell, hochsensiblen Menschen ist oft mangelnde Empathie.

      Wegen ihrer ausgeprägten Analysefähigkeiten gehen sie unbewusst davon aus, dass andere Menschen ähnlich tiefe und komplexe Gedanken haben wie sie selber. Das kann dann dazu führen, dass sie die emotionalen Bedürfnisse und das Verständnis ihrer Gesprächspartner missachten. Ob das bei euch auch der Fall ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

      Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiter helfen.
      Viele Grüße,
      Timo

      Antworten
  2. Monika

    Lieber Timo,
    ein toller Blog, das Lesen hat mir richtig Spaß gemacht.
    Obwohl du alles sehr genau und übersichtlich beschrieben hast, finde ich es immmer noch schwierig genau zu bestimmen, was Sensibilität eigentlich bedeutet. Ich habe viele Freunde und auch ein paar Kollegen, die meiner Meninung nach hochsensibel sind. Einige reagieren eher ‚angenehm hochsensibel‘, andere widerum eher ‚genervt hochsensibel‘.
    Womit kann das zusammenhängen?
    Herzliche Grüße,
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Liebe Monika,

      vielleicht kann dir eine Unterscheidung zwischen Empfindsamkeit und Empfindlichkeit helfen. 

      Jemand der empfindsam reagiert, ist feinfühlig und kann zum Beispiel Stimmungen sehr gut wahrnehmen und entsprechend einfühlsam reagieren. Die Empfindlichkeit tendiert eher zur Reizbarkeit oder auch zur Dünnhäutigkeit. Hier kann eine mögliche Kritikunfähigkeit mit einem niedrigen Selbstwert zusammenhängen.

      Ich hoffe ich habe dir ein bisschen Klarheit verschaffen können.
      Liebe Grüße,
      Timo

      Antworten
  3. Klaudia

    Vielen Dank für die schnelle Antwort Timo.

    Ich glaube du hast es genau erfasst. Meine Freundin hat Schwierigkeiten sich in andere einzufühlen. Sie hat dieses Problem wohl manchmal auch an der Arbeit. Was kann sie da machen?

    Antworten
    • Timo

      Hallo Klaudia,

      Da würde ein Kommunikationstraining in aktivem Zuhören helfen. Auch kann deine Freundin sich mit Gleichgesinnten austauschen, also Menschen die es lieben nicht nur Smalltalk sondern auch vertiefende Gespräche zu führen. Hilfreich ist auch, wenn sie an ihrem Selbstwert arbeit, ins besondere an der Kritikfähigkeit. Eventuell bringt es auch viel, wenn sie ihre Schlagfertigkeit verbessert. 

      Herzliche Grüße, Timo

      Antworten
  4. Klaudia

    Hallo Timo,
    danke für die tollen Tipps!
    Eigentlich mag ich schöne Gespräche auch, erwische mich dann aber, dass ich zu lange über andere rede. Hast du da auch noch ein paar Ideen?
    LG Klaudia

    Antworten
  5. Monika

    Lieber Timo,
    ja, ich finde diese Unterscheidung sehr erhellend. Gibt es da auch noch andere psychologische Bezeichnungen die das Ganze noch mehr beleuchten können ?
    Ich versuche mich da ein bisschen ein zu lesen, interessiere mich sehr für psychologische und philosophische Themen. Ich hoffe dich stören meine Fragen nicht.
    Herzliche Grüße
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Liebe Monika,
      kein Problem, dazu sind solche Blogs ja da;-) In der Psychologie kann man das Verhalten von Menschen ziemlich gut mit dem sogenannten „Big 5 der Persönlichkeit“ beschreiben. Da ist vor allem das Persönlichkeitsmerkmal (Empfindlichkeit versus Resistenz) von Bedeutung. Empfindliche Menschen sind in der Regel ängstlicher, lassen sich leichter von ihren Gefühlen überwältigen und sind häufiger nervös. Ich denke diese Persönlichkeits-Studie könnte interessant für dich sein.

      Herzliche Grüße,
      Timo

      Antworten
  6. Klaudia

    Hallo Timo,
    die Gespräche mit meiner Freundin haben sich schon verbessert, ich glaube das sie bis jetzt Smalltalk immer zu negativ gesehen hat. Ich fand das du den Wert von Smalltalk in dem Blog wirklich gut beschrieben hast.
    Liebe Grüße
    Klaudia

    Antworten
    • Timo

      Hallo Klaudia,
      ja, Smalltalk wird manchmal zu unrecht etwas negativ bewertet, dabei ist es wichtig eine Verbindung auf zu bauen und zu schauen, dass du jemanden in seiner Welt abholen kannst.
      Viele Erfolg noch!
      Liebe Grüße,
      Timo

      Antworten
  7. Klaudia

    Hallo Timo,
    nochmals vielen Dank für deine Zeit;-)
    Ganz liebe Grüße,
    Klaudia

    Antworten
    • Timo

      Hallo Klaudia,
      gerne gemacht.
      Viel Erfolg bei der Umsetzung:-)
      Viele Grüße, Timo

      Antworten
  8. Monika

    Hallo Timo,
    vielen herzlichen Dank. Das werde ich mir anschauen, klingt super interessant.
    Hast du vielleicht auch noch philosophische Tipps. Oder gibt es vielleicht sogar einen Philosophen den man als hochsensibel bezeichnen könnte? Sorry für die vielen Fragen:-)
    Ganz liebe Grüße, Monika

    Antworten
    • Timo

      Liebe Monika,
      Die Studien zu Hochsensibilität sind noch sehr jung, aus dem Jahr 1996, durchgeführt von Elaine Aron. Trotzdem kann man sagen, dass einiges darauf schließen lässt, dass dem Philosophen Rousseau einige Merkmale der Hochsensibilität zu zu schreiben sind. Es ist bekannt, dass er aufs Land zog, um der Reizüberflutung der Stadt zu entfliehen. Dort beschreibt er seine Verbundenheit mit der Natur. Rousseau war auch sehr sensibel für soziale Ungerechtigkeiten und ungleiche Behandlung.

      Obwohl der Begriff „Hochsensibilität“ zu Rousseaus Zeit noch nicht existierte, deuten diese Beschreibungen darauf hin, dass er bestimmte Merkmale einer hochsensiblen Person aufwies. Es ist aber schwierig Persönlichkeiten rückwirkend mit modernen psychologischen Begriffen zu labeln.
      Viele Grüße,
      Timo

      Antworten
  9. Monika

    Hallo Timo,
    das klingt voll interessant! Wie würdest du Rousseau mit den Begrifflichkeiten ‚Empfindsamkeit‘ und ‚Empfindlichkeit‘ einschätzen?
    Ganz lieben Gruß,
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Hallo Monika,
      das ist eine interessante Frage, die sich noch schwieriger beantworten lässt. Die Tatsache das Rousseau immer wieder empfindlich auf Kritik oder Angriffe von seinen Zeitgenossen reagiert hat, lässt vermuten, dass er nicht nur empfindsam sonder auch empfindlich gewesen ist.
      Das ist aber rein spekulativ.
      Liebe Grüße,
      Timo

      Antworten
  10. Monika

    Hallo Timo,
    super interessant, ich werde auf jeden Fall was von Rousseau lesen.
    Ich bin der Meinung das Lesen eh empathischer macht. Eine letzte Frage habe ich noch.

    Du schreibst ja, dass der Philosoph Thomas Nagel, behauptet es sei unmöglich, das Bewusstsein oder die Erfahrung einer anderen Art zu verstehen, da wir uns nicht in ihre Lage versetzen können. Kannst du mir sagen, wieso das auch für das Thema Hochsensibilität gilt? Ich hoffe das ist jetzt nicht eine zu spezifische Frage:-)

    Liebe Grüße
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Liebe Monika,
      auf jeden Fall auch keine einfache Frage, aber ich werde versuchen sie zu beantworten. 
      Hochsensibilität ist eine subjektive Erfahrung, das heißt das jeder sie ganz individuel emfpindet. Menschen können versuchen sie nach zu empfinden, haben aber trotzdem eine andere körperliche Erfahrung.

      Außerdem ist die Verarbeitung von Reizen und Erfahrungen bei hochsensiblen Menschen individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Persönlichkeit und Lebenserfahrung. Es gibt also eine unterschiedliche subjektive Erfahrung und auch eine sehr individuelle Verarbeitung, die deswegen schwierig zu verstehen ist. Beantwortet das in etwa deine Frage? 
      Liebe Grüße,
      Timo

      Antworten
  11. Monika

    Lieber Timo,
    ja schon, aber die Menschen teilen doch zum Beispiel die Fähigkeit sich in einander ein zu fühlen. Unmöglich ist es also nicht, oder?
    Gruß Monika

    Antworten
    • Timo

      Liebe Monika,
      das stimmt, bis zu einer gewissen Grenze könnnen wir uns in andere hineinfühlen. Dabei gibt es Menschen die sehr empathisch sind und andere die weniger empathisch sind. Die Empathie schafft also Möglichkeiten zur Einfühlung, auch bei hochsensibelen Menschen, hat aber auch Grenzen. Empathie beruht oft auf ähnlichen Erfahrungen, da aber Hochsensibilität eine einzigartige Erfahrung ist, kann sie nicht vollständig vermittelt werden.
      Schöne Grüße,
      Timo

      Antworten
  12. Monika

    Hallo Timo,
    danke, super erklärt, ich glaube ich habe es jetzt ein bisschen besser verstanden.
    Vielen lieben Dank für die ausführlichen Beschreibungen. Ich werde mich auch mal etwas mehr in dem Thema Empathie vertiefen:-)
    Ganz liebe Grüße,
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Hallo Monika,
      gerne gemacht. Wenn dich das Thema Empathie interessiert, kannst du hier in dem Blog zur Empathie, dazu nochmal einiges nachlesen.
      Viel Spaß beim Lesen 
      Liebe Grüße, 
      Timo

      Antworten
  13. Monika

    Lieber Timo,
    das werde ich auf jeden Fall machen. Nochmal ganz herzlichen Dank!
    Schöne Grüße
    Monika

    Antworten
    • Timo

      Hallo Monika,
      kein Problem. viel Erfolg dir:-)
      Gruß, Timo

      Antworten

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